Dieser Sommer war bis jetzt nicht der Lieblingssommer der Burgdorfer Segelflieger.
Das „kleine“ Sommerlager auf dem Segelfluggelände „Großes Moor“ war mit 20 Teilnehmern in der Ferienzeit gut besucht. Statt ausgiebiger Thermikflüge und vieler Schulstarts wurde in den ersten beiden Tagen jedoch ein Alternativprogramm in Form von Gesellschaftsspielen entwickelt. Erstaunlicherweise blieb die Stimmung gut, auch wenn die Blicke aus den Fenstern des Clubheims nicht eben Erfreuliches sahen. Der Flugplatz glich zeitweise eher einer Wasserlandschaft. Erst am dritten Tag wurden einige Segelflugzeuge ausgeräumt. Der weiche Boden war jedoch noch nicht befahrbar, sodass die Starts hinter einem Schleppflugzeug erfolgten, statt an der vereinseigenen Winde. Erst am Donnerstag kam diese zum Einsatz.
Ein Teilnehmer: „Aus der Luft sah die Landschaft aus wie im Frühling, alles grün“. Der letzte Tag ließ zumindest reichlich Starts und Landungen zu.
Fluglehrer Werner Rodi (Mitte) gibt hilfreiche Instruktionen
Eine andere Gruppe des Vereins hatte zuvor einen Wandersegelflug mit drei Oldtimern angesetzt. Hoffnungsvoll wurden die schon etwas betagten Holzflugzeuge auf Hochglanz gebracht, Utensilien für 14Tage fliegen und campen im Begleitfahrzeug verstaut, bis dann bei fliegerisch schwierigem Wetter die ersten Starts erfolgten. Schnell wurde klar, dass die Regenfronten schneller sein würden. Also lieber zurück auf den Heimatflugplatz in die trockene Halle. Dort hieß es dann drei Tage ausharren, bis ein kleines Wetterfenster mit starkem Westwind einen erneuten Versuch zuließ. In niedrigen Höhen glitten die drei Flieger Richtung Osten, um schließlich in Gardelegen zu landen. Dann wieder einen Tag Regen mit Sightseeing. Zwei weitere Etappen wurden noch geflogen, Weimar besichtigt, dann war Schluss und die Wetteraussichten zwangen zum Rücktransport auf der Straße. Wieder zu Hause, gab`s zur Belohnung einen flugtechnisch „guten Tag“ mit ordentlichen Flügen über der norddeutschen Heide.
Warten auf Sonne in Gardelegen
Ebenfalls von unsteten Wetterbedingungen berichten die „Polenfahrer“, die die thermischen Bedingungen an der Weichsel erkundeten. Auch sie hatten mit den Wetterkapriolen zu kämpfen und suchten z.T. frühzeitig heimatliche Gefilde auf. Fazit eines Teilnehmers: „Bestimmt fahre ich dort noch einmal hin - bei schönerem Wetter“.
Nach Ende der Schulferien stattete eine Abteilung der DLR (Deutsches Zentrum für Luft-und Raumfahrt) mit überwiegend jungen Mitarbeitern den Burgdorfer Segelfliegern einen Besuch ab. Trotz Böen bis 50 km/h stiegen sie in Segelflugzeuge, die noch komplett „analog“ geflogen und gesteuert werden. Im Gegensatz zu ihren Forschungsprojekten in denen es um Sicherheitssysteme für komplexe Steuerungen in Großflugzeugen geht. Alle sind wieder sicher gelandet und haben den Tag auf dem Segelfluggelände bei entsprechender Verpflegung entspannt ausklingen lassen.