Deutsche Meisterschaft Clubklasse auf der Mönchsheide

Bericht Deutsche Clubklasse-Meisterschaft 2017 auf der Mönchsheide (Plateau zw. Koblenz und Bonn nahe dem Rhein) – in Stichworten

  • Aus 8 Qualifikation-Meisterschaften der Clubklasse mit über 200 Teilnehmern konnten die besten 45 an der deutschen teilnehmen. 40 plus 2 ausländische Gäste hatten sich gemeldet, von denen schließlich 36 um den Titel flogen
  • Clubklasse - Sinngemäße Definition aus dem SWR: Alexander Fleckenstein fliegt eine Libelle, so nennt man die Flugzeuge der Clubklasse.
  • https://swrmediathek.de/player.htm?show=a01e1733-8766-11e7-9046-005056a12b4c
  • Jetzt weiß ich gar nicht ob ich mit meiner LS1f „Chucky“ mitfliegen durfte ;-)
  • 4 gültige Wertungstage sind nötig um einen Meister zu ermitteln, sonst gibt es nur einen Sieger und der letztmalige Meister darf weitere 2 Jahre seinen Titel behalten
  • Angestrebt werden mind. 6 gültige Wertungstage, sonst werden zur Bestimmung der Nationalmannschaft (die 4 Erstplatzierten) Ranglistenpunkte mit eingerechnet (war in diesem Fall auch so: Platz1. Wolli Beyer, 2. Felix Hoffman, 3. Jan Rothardt, 4. Michael Seischab, aber wegen der besseren Ranglistenpunkte und dem fehlenden 6 Tag ist – unter Vorbehalt – Uwe Wahlig (Platz 6) ins Team gekommen
  • Letzter Wettbewerb der ausklingenden Saison vom 15.Aug bis 26.Aug 2017
  • Geflogen wurde an 7 Tagen, allerding erreichten am ersten und letzten Tag nicht ausreichend genug Piloten (mind. 25%) die Mindeststrecke von 100km. Das Wetter hatte einfach wie schon den ganzen Sommer über zu viel Regen im Gepäck. Teilweise war der Flugplatz nur halbseitig befahrbar. Der erste gültige Wertungstag war dann auch erst am Tag des Bergfests möglich.
  • Daher wurde am Reservetag (Samstag, 26. Aug) auch noch der Versuch unternommen zu fliegen. Die Hoffnung auf die richtige Seite an der über dem Platz liegenden Wettergrenze zu kommen, erfüllte sich nicht ein. Um 14:00 wurde neutralisiert und um 17:00 war die Siegerehrung
  • An den 7 Flugtagen gab es 6 AAT-Aufgaben und lediglich eine Racing.
  • Bei Racing-Aufgaben muss der Pilot vorgegeben Wendepunkte umrunden, wieder am Flugplatz landen und dabei eine möglichst hohe Schnittgeschwindigkeit erreichen
  • Bei AAT-Aufgaben wendet der Pilot nach seinen eigenen Vorstellungen innerhalb eines vorgegebenen Sektors. Ziel ist es möglichst viel Strecke zu erfliegen bzw. eine möglichst hohe Schnittgeschwindigkeit zu erreichen. Dafür steht dem Piloten eine Mindestzeit zur Verfügung.
  • Insgesamt konnte ich so knapp 26 Stunden Flugzeit in mein Flugbuch eintragen und 1100km meiner Streckenbilanz gutschreiben. Ich habe bei Außenlandungen 2 neue Flugplätze kennengelernt und war 2 Mal auf Äckern.
  • Bei meiner ersten Außenlandung gesellte sich 15 Minuten vor Ankunft des Rückholers/Ilonas ein älterer Herr zu mir, der meine Landung beobachtet hatte. Er bestand darauf zu helfen, bis das Flugzeug abfahrbereit sei. So warteten wir bis das Gespann ankam. Ich beschloss mit Bus und Anhänger direkt auf den festen Stoppelacker zu fahren. Aber schnell merkte ich, dass das Profil der Reifen keinen Grip fand. Der feste Untergrund trügte und stellt sich als tückischer Lehm heraus, der das Profil zusetzte, so dass die Reifen durchdrehten. Also Hänger abgespannt und per Hand die letzten Meter an den Flieger rangiert. In dem Moment setzte ein kurzer kräftiger Regenguss ein. Klitschnass wurde „Chucky“ im Anhänger verstaut, wir waren es auch. Jetzt musste der Bus wieder auf den Feldweg, aber mit der zusätzlichen Nässe ging jetzt gar nichts mehr. Selbst der 4x4 des netten Herren konnte den Bus weder vor noch zurück ziehen. Also fuhr er los, um im Dorf einen Traktor samt Bauern zur Hilfe zu holen. In der Zwischenzeit wurde „Chucky“ abgetrocknet. Die Rückkehr des Helfers dauerte. Hatte er uns vergessen. Nein, aber auf dem ersten Hof war niemand und er musste einen 2ten Hof ansteuern. Da war gerade Abendbrotzeit und wir mussten uns alle gedulden, bis der Bauer damit fertig war. Danach ging mit Kette, den richtigen Reifen und viel PS fix zurück auf die Straße. Nur der dabei erneut einsetzende noch stärkere Regen hatte nicht nur mich, sondern auch den netten älteren Herren bis auf die Knochen durchweicht. – Wie wir ihm danken könnten? - Gar nicht, endlich war mal was los!

Als wir zurück auf der Mönchsheide kamen, war es inzwischen dunkel, das Freibier zum Bergfest alle und der Zwiebelkuchen kalt. Das Alles für lausige 32km bzw. 70 Punkte. Der Tagessieger bekam über 500. (Na, ja, am Ende des Wettbewerbs hatte ich wenigstens den wieder eingeholt.)

  • Am letzten Wertungstag (leider ohne Wertung) bin ich mit etwa 15 auf dem Flugplatz Montabaur gelandet, so dass man dort annahm, das wir die Abschlussfeier dahin verlegen wollten.
  • Das hat für Platz 19 gereicht, also fast genau dem Platz in der Mitte. - Damit bin ich sehr zufrieden, denn es bedeutet eine Verbesserung gegenüber der letzten Teilnahme bei einer DM und es gab den Eindruck das noch Potential nach oben ist.
  • Was man ja nicht machen soll, ist nach dem „hätte“ und „wenn“ fragen, aber…
  • Am ersten Tag waren die Bedingungen so widrig, dass ein Drittel der Piloten keinen vernünftigen Abflug schaffte: Entweder landeten sie wieder auf der Mönchsheide oder in unmittelbarer Nähe der Abfluglinie. Das Wetter im Platzbereich hatte sich so verschlechtert, dass auch ein Wiederstart kaum Sinn machte. Auch mich hatte es erwischt…
  • Ohne diesen Tag wäre ich auf Platz 11 gekommen.
  • Auf jeden Fall werde ich im nächsten Jahr wieder versuchen, mich auf einem der 8 Wettbewerbe zu qualifizieren (vermutlich in Roitzschjora oder Brandenburg). Dann hoffentlich wieder bei besserem Wetter.
  • Ergebnisse unten, bzw. http://www.strepla.de/scs/Public/scoreOverall.aspx?cID=448&className=CLUB&dateScoring=20170825
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Jan